So finden Sie Ihre optimale Sprechstimmlage

Warum der Eigenton in der Sprechstimmlage wichtig ist und wie Sie ihn finden

Stimme macht Stimmung. Manche Menschen fesseln ihre Zuhörer scheinbar mühelos, andere müssen dafür ganz schön rackern. Spricht eine Frau mit einer Kleinmädchenstimme, so löst das bei manchen Männern einen Beschützerinstinkt, bei anderen jedoch Brechreiz aus.

Lesen Sie dazu auch Frauenstimmen – Männerstimmen: Warum tiefe Stimmen kompetenter klingen.

Was all das mit dem Eigenton Ihrer Stimme zu tun hat und wie Sie damit ihre persönliche Sprechwirkung erhöhen können, erfahren Sie hier.

Achtung Schauspiel!

Stimme berührt körperlich. Sie lässt uns Distanz zu unserem Gesprächspartner überwinden oder auf Distanz gehen. Je nachdem wie die Stimme eingesetzt wird.

Einen unnatürlichen Stimmklang hört man übrigens oft! Häufig ist er sogar gut gemeint. So hört man schon mal im Supermarkt ein nettes, aber schrilles: „Darf’s noch was sein?“ oder man vernimmt das hohe und melodiöse Standard-Begrüßungs-G’satzerl des Telefonmitarbeiters im Service-Center der Firma XY …. Alles Situationen, in denen man Ihnen höchstwahrscheinlich sehr freundlich entgegenkommen will. Nur: ECHTE Herzlichkeit hört sich ganz anders an.

Echte Freundlichkeit kommt von Herzen!

Echte Freundlichkeit kommt von innen und wird mit mehr Tonhöhen betont. Dies passiert unbewusst und automatisch. Soll heißen: man muss nicht aktiv die Stimme in die Höhe katapultieren.
Hier bestimmt – wie so oft – die Dosis die Wirkung. Viele betonen übermäßig hoch, Vor allem bei der Begrüßung mit der Vorstellung, dadurch positiv zu klingen. Und wir Zuhörer wissen bewusst oder unbewusst, dass hinter dieser Begrüßung ein höflicher Hintergedanke steckt. Also – alles halb so wild.

Stress lässt uns höher sprechen

Man sollte meinen, dass auf Dauer niemand überhoch spricht. Da haben Sie teilweise Recht. Niemand hebt seine Stimme freiwillig für längere Zeit in derartige Höhen.

Stehen wir jedoch vor einer Präsentation, einem wichtigen Kundengespräch oder einem klärenden Gespräch beim Chef, dann schlägt oftmals das Lampenfieber zu und lässt unsere Stimme in die Höhe schießen. Das Problem dabei: es wirkt unsicher. Sinnvoll ist das natürlich nicht, vor allem dann nicht, wenn Sie kompetent wirken oder Nähe und Vertrauen schaffen wollen.

Was ist Ihr Eigenton?

Jeder Mensch verfügt über einen ganz persönlichen, individuellen Eigenton. Dieser Eigenton bringt Sie wieder zu sich selbst zurück. Er ist immer dann zu hören, wenn wir ganz entspannt sind. Da wir Menschen unterschiedlich lange Stimmlippen haben, hört sich der Eigenton wie eine Gitarrensaite bei manchen Menschen naturgemäß tiefer und bei manchen höher an.

Wenn Sie Ihre Stimme zu hoch einsetzen, passiert das meistens unbewusst. Das heißt aber nicht, dass Sie es nicht irgendwann auch bemerken. Und genau dann ist es klug, sie wieder nach unten zu befördern und in Ihren Eigenton einzuschwingen.

Der Eigenton umfasst jene Töne, die sich im unteren Drittel Ihres Stimmumfangs befinden. Es ist auch nicht etwa ein einzelner Ton, sondern jener Klangbereich, in dem Sie am energiesparendsten sprechen. Die Stimme wird hier weder über- noch unterspannt und wirkt so sowohl auf Sie selbst, als auch auf Ihre Zuhörer am angenehmsten.

Es zahlt sich aus, den eigenen Eigenton – den „Wohlfühlton“ – zu entdecken.

So entdecken Sie Ihren Eigenton

Variante 1

Stellen Sie sich Ihre Lieblingsspeise vor, wie diese duftend vor Ihnen steht. Dann summen Sie ein tiefes, aus dem Bauchraum kommendes „mmm!“ mehrmals. (Tipp: Im Zweifelsfall tiefer!) Machen Sie dann daraus ein „mmhm!“ einen Zuhörton, so als wollten Sie sagen „Ich verstehe…“.

Stellen Sie sich dann vor, Sie seien im Gespräch mit einem Freund oder einer Freundin und hören gerade aufmerksam zu. Während Sie nun bedächtig abwägend mit dem Kopf nicken, brummen Sie dabei nachdenklich und gut hörbar Ihren Zuhörton: „mmh…, mmhhh…!“.

Gratulation! Sie haben gerade den Eigenton Ihrer Stimme aktiviert. Üben Sie dies mehrmals und freuen Sie sich an Ihrem Wohlfühlton.

Variante 2

Kauen sie Luft. Stellen Sie sich dazu eine Luftkugel vor, die Sie im Mund haben und kauen Sie langsam. Dann geben sie einen Ton dazu. Wieder ein „mmm“. Wichtig dabei: Lassen sie die Mundwinkel ganz entspannt und die Zähne locker.

Die Tonlage, die dabei entsteht, entspricht ihrem Eigenton. Je mehr Sie ins Gefühl gehen, umso tiefer wird der Ton entstehen und umso eher sind sie in Ihrer Eigentonlage.

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Sprechen im Eigenton – die Vorteile

  • Sie strengen sich beim Sprechen nicht an – diese Entspannung überträgt sich auch auf Ihre Zuhörer
  • Weil Sie sich wohler fühlen, hört man Ihnen auch gerne zu
  • Sie wirken authentisch und damit „echt“
  • Sie vermitteln Sicherheit, Nähe und Souveränität und diese Stimmung hört Ihr Gesprächspartner unbewusst
  • Sie schwingen immer wieder in den Eigenton zurück, statt ständig auf diesem Ton zu sprechen. Das wäre auch langweilig!
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Wiederholen Sie diese wirkungsvolle Übung im Alltag immer wieder in Gesprächen. Achten Sie auf die Wirkung. Viel Spaß mit Ihrem persönlichen Eigenton.

Ihre

Barbara Blagusz

Autorin Barbara Blagusz

Über die Autorin -Barbara Blagusz

Mag. Barbara Blagusz ist die einzige Stimm- und Sprechtechniktrainerin im deutschsprachigen Raum, die direkt aus dem Verkauf kommt.
Die seit über 20 Jahren erfolgreiche Trainerin und Speakerin verbindet überzeugend wissenschaftliches Know How mit wertvollem Nutzen für den Alltag – Praxistipps für den Verkaufsprofi sozusagen. In diesem Blog erwartet Sie eine Fülle an Beispielen aus der Praxis – rund um Stimme- Sprechtechnik und überzeugende Sprache. Vor allem wie und wo Sie mit verblüffend einfachen Methoden überzeugender sind. Ob im Berufsalltag beim skeptischen Kunden, wenn Sie Ihren Partner vom nächsten Urlaubsziel überzeugen wollen oder, wenn Ihre Kinder endlich Ihr Zimmer aufräumen sollen – Hier finden Sie Tipps, wie und wo sie ansetzen können, damit Sie wirklich etwas bewirken.